Projektskizze

Die extreme Rechte im Umbruch. Das neonazistische Milieu in Mecklenburg-Vorpommern 1980–1993

(Betreuer: Prof. Dr. Stefan Creuzberger)

Im letzten Jahrzehnt der DDR radikalisierten sich auch in Mecklenburg-Vorpommern Skinheads und sogenannte „Fascho-Gruppen“. Als der Staatssozialismus zusammenbrach, war dieses Milieu der Ausgangspunkt für die grassierende Gewalt in den frühen 1990er-Jahren. Dabei ist nach wie vor ungeklärt, wie dort die Neonazis eine solche Durchschlagskraft entwickeln konnten.

Um darauf neue Antworten zu finden, rückt der rechte Alltag über den Mauerfall hinweg in den Mittelpunkt der Untersuchung. Zentral ist es also, die sozialen Praktiken des Milieus zu erschließen. Dabei kommt es darauf an, die Erfahrungen aus der DDR mit den neuen Handlungsspielräumen in den Zeiten des Umbruchs zusammen zu denken. Anhand regionaler Fallbeispiele wird so die Besonderheit des ostdeutschen Neonazismus deutlich. In diesem Sinne ist das Projekt sowohl ein Beitrag zur zeithistorischen Erforschung der extremen Rechten als auch der deutsch-deutschen Verflechtungsgeschichte.