"Geistige Gefahr" und "Immunisierung der Gesellschaft". Antikommunismus und politische Kultur in der frühen Bundesrepublik

Prof. Dr. Stefan Creuzberger und PD Dr. Dierk Hoffmann

Der Antikommunismus in der Bonner Republik war bis Anfang der 1960er Jahre eine wichtige identitätsstiftende Integrations- und Brückenideologie. Er zielte auf die innere staatliche Konsolidierung der noch ungefestigten westdeutschen Demokratie und erweiterte den Spielraum der damaligen Gesellschaft im Umgang mit dem nationalsozialistischen Erbe. Das damit einhergehende Bekenntnis zum Antitotalitarismus war zugleich Teil der neuen Staatsräson, mit der die junge Bundesrepublik ihre Zugehörigkeit zur westlichen Wertegemeinschaft demonstrierte und auf die östlichen Infiltrationsversuche reagierte. Das Publikationsprojekt entsteht in Zusammenarbeit mit PD Dr. Dierk Hoffmann vom Institut für Zeitgeschichte/Abteilung Berlin. Der geplante Aufsatzband setzt sich differenziert mit den verschiedenen staatlichen und gesellschaftlichen Formen des Antikommunismus auseinander, reflektiert diesen in gesamtdeutscher Perspektive und beleuchtet somit ein bislang wenig bekanntes Kapitel deutscher Nachkriegsgeschichte.

Stefan Creuzberger/Dierk Hoffmann (Hrsg.): „Geistige Gefahr“ und „Immunisierung der Gesellschaft“. Antikommunismus und politische Kultur in der frühen Bundesrepublik (= Schriftenreihe der Vierteljahreshefte für Zeitgeschichte, Sondernummer). München 2014.