30 Jahre Abzug der sowjetischen Truppen aus Deutschland. - Ursachen, Verlauf und Wirkungen, Greifswald, 07.-09.11.2024
„30 Jahre Abzug der sowjetischen Truppen aus Deutschland - Ursachen, Verlauf und Wirkungen“, heißt die Veranstaltung in der Universität Greifswald, die am 7. November beginnt und am 9. November endet. Die Veranstalter erwarten Historiker aus ganz Europa und den USA.
In dem prall mit Vorträgen und Diskussionsrunden gefüllten Programm wird es auch um die politischen Hintergründe gehen: Welche Rolle spielten die Geheimdienste beim Abzug? Auf welchen Routen wurden die Atomwaffen transportiert? Welche gigantischen Materialmengen wurden zurück in die Heimat geschickt?
Auch regionale Aspekte stehen auf dem Programm. Dabei geht es beispielsweise um den Fährhafen Mukran auf Rügen, der eine zentrale Rolle beim Abzug spielte. Fast die Hälfte der Waffen und Ausrüstungen gingen per Fähre auf die Reise gen Osten. Zeitzeugen werden von damals berichten. Wo einst die größten Eisenbahnfähren der Welt in die frühere UdSSR abfuhren, steht heute das umstrittene LNG-Terminal.
Medienvertreter und die Öffentlichkeit sind am Freitag. 8. November, ab 10 Uhr und am 9. November ab 9 Uhr im Tagungsraum im Hauptgebäude der Universität, Domstraße 11, willkommen. Das Programm entnehmen Sie bitte der beigefügten Datei.
Wir sind Ihnen gern behilflich, wenn Sie Gesprächs- und Interviewpartner suchen. Zur Verfügung stehen
- Prof. Dr. Stefan Creuzberger von der Universität Rostock. Er beantwortet Fragen zur deutsch-russischen Geschichte und zu den Folgen, die bis in die Gegenwart reichen
- Prof. Dr. Thomas Wegener Friis von der Süddänischen Universität in Odense (DK), einem der führenden Spezialisten für die Arbeit der Geheimdienste
- Wolfgang Klietz, Publizist und wissenschaftlicher Mitarbeiter der Süddänischen Universität in Odense (DK). Er beschäftigt sich seit Jahren mit dem Abzug in der Region Vorpommern und der maritimen Geschichte der DDR.
Die Veranstalter planen, die Tagung per Livestream zu übertragen.
Der große Abzug aus der DDR ging in die Geschichte ein: Vor 30 Jahren verlud die einst sowjetische Armee die letzten Fahrzeuge und Waffensystem für den Rücktransport gen Osten. Damit endete die größte militärische Operation in Friedenszeiten. Warum die Verlegung von 500.000 Menschen und dem riesigen Waffenarsenal inklusive Atomsprengköpfe auch heute noch Folgen für das Verhältnis zwischen West und Ost und damit auch für den Angriff Russlands auf die Ukraine hat, wollen Wissenschaftler bei einer Tagung in Greifswald untersuchen.
Zeit: 07.-09.11.202
Ort:Tagungsraum im Hauptgebäude der Universität Greifswald
Summer Academy SARU – 2024, Seoul, Südkorea
(Kooperationspartner: EWHA Womens University, University of Ottawa, Wissenschaftsverbund der Universität Rostock, Rostock International House, Forschungs- und Dokumentationsstelle des Landes Mecklenburg-Vorpommern zur Geschichte der Diktaturen in Deutschland, Universität Rostock)
The Summer School on Reunification is an interdisciplinary summer school encompassing various different topics ranging from politics, history and demographic changes to economic systems, secret police, gender relations and language/linguistic aspects. Target group are students and young scholars in the relevant fields, and or focusing on the topics of reunification / (North) Korean Studies. The goal of this summer school is to address the theme of unification processes in Korea by way of analysing unification processes in Germany - and other countries that underwent comparable processes. The cultural aspect of encounter between Germany and Korea within the framework of European unification should enable the participants to get information and tools at hand that would enable them to analyse the respective historical and political situation. The idea is to enhance the typical discussion and not to restrict the discussion to political and economic aspects but open it to all relevant fields.
Zeit: 15. bis 26.Juli 2024
Ort: Ewha Womans University, Seoul, ROK
"Gerüstet für den Frieden... und notfalls für den Krieg?"
Außen- und Innenpolitik der Ära Adenauer 1949-63 im Geschichtsunterricht.
(Kooperationspartner: Stiftung Bundeskanzle-Adenauer-Haus, Rhöndorf; Prof. Dr. Peter Geiß, Abteilung für Didaktik der Geschichte des Instituts für Geschichtswissenschaft der Universität Bonn, Prof. Dr. Stefan Creuzberger, Lehrstuhl für Zeitgeschichte/Forschungs- und Dokumentationsstelle des Landes MV zur Geschichte der Diktaturen in Deutschland, Universität Rostock)
Deutscher Geschichtsunterricht vermeidet es seit Jahrzehnten, Fragen der Außen und Sicherheitspolitik auch in ihren militärischen Komponenten ausführlich zu thematisieren. Die weitgehende Ausblendung des Militärischen hatte nach den Exzessen des deutschen Militarismus historisch nachvollziehbare Gründe. Sie erweist sich aber zunehmend als „blinder Fleck" in Zeiten, in denen Jugendliche und junge Erwachsene tagtäglich durch die Medien auf die Relevanz militärischer Machtmittel und Strategien aufmerksam werden. Dies führt in einem für Herausforderungen der Gegenwart sensiblen Geschichtsunterricht zu der Notwendigkeit, Fragen wie die folgenden zugleich fachlich angemessen und adressatengerecht zu thematisieren:
- Was heißt es, wenn Dialog, Diplomatie und wirtschaftliche Verflechtung nicht mehr als ausreichend erachtet werden, um Sicherheit zu gewährleisten?
- Was bedeutet Abschreckung? Wie ausgeprägt muss die Verteidigungsbereitschaft einer Gesellschaft mental, technologisch und finanziell sein, wenn sie in Frieden
- Freiheit und Sicherheit leben will?
- Besteht zwischen Abschreckung und Verständigung ein Zielkonflikt? Inwieweit lassen sich beide Dimensionen strategisch zusammenführen?
- Unter welchen Umständen wird defensiv gemeinte Abschreckung auf der Gegenseite als offensiv empfunden (Stichwort ,,Sicherheitsdilemma")?
- In welchem Verhältnis stehen militärische und nichtmilitärische Ressourcen und Strategien in der Außen- und Sicherheitspolitik?
Ausgehend von diesen und weiteren Fragen zielt der geplante Studientag darauf ab, Lehrkräfte bei der Entwicklung eines Geschichtsunterrichts zu unterstützen, der Schülerinnen und Schüler zur aktiven Teilhabe an außen- und sicherheitspolitischen Debatten befähigt.
Zeit: 1. März 2024, 10:00–17:00 Uhr
Ort: Stiftung Bundeskanzler-Adenauer-Haus, Rhöndorf, Konrad-Adenauer-Str. 8 c, 53604 Bad-Honnef-Rhöndorf