Forschungs- und Dokumentationsstelle
Die "Forschungs- und Dokumentationsstelle des Landes Mecklenburg-Vorpommern zur Geschichte der Diktaturen in Deutschland" (FDS) geht zurück auf eine Initiative des Schweriner Landtags. Am 17. Mai 1995 beschloss das Parlament als einzige Volksvertretung in den neuen Bundesländern, eine Enquete-Kommission zum Thema „Leben in der DDR, Leben nach 1989 – Aufarbeitung und Versöhnung“ einzusetzen. Nach Beendigung des Arbeitsauftrags am 1. Oktober 1997 regte die Kommission an, ein Dokumentationszentrum des Landes für die Opfer deutscher Diktaturen einzurichten, um die Aufarbeitung der Geschichte der DDR voranzutreiben. Die damalige Landesregierung griff diese Empfehlungen auf und unterrichtete darüber am 4. Mai 1998 den Landtag („Konzept zur Einrichtung eines Dokumentationszentrums“, Drucksache 2/3776, Landtag Mecklenburg-Vorpommern, 2. Wahlperiode).
Am 16. September 1998 wurde die Arbeit der Forschungs- und Dokumentationsstelle, die für die wissenschaftliche Seite der Diktatur-Aufarbeitung verantwortlich zeichnet, im Gebäude der ehemaligen Stasi-Untersuchungshaftanstalt Rostock aufgenommen.
Das Arbeitsspektrum der FDS, das sich inzwischen erweitert hat, erstreckt sich auf folgende Bereiche:
- Erforschung der Geschichte der SBZ/DDR, ihrer politischen, wirtschaftlichen, kulturellen und gesellschaftlichen Entwicklung
- Sammlung und Dokumentation der Verfolgung und Unterdrückung von politischer Opposition in der SBZ/DDR
- Erforschung der SED-Diktatur und ihrer Verflechtung im gesamtdeutschen und osteuropäischen Kontext
- Erforschung der deutsch-sowjetischen Beziehungen
- Projekte zur Geschichte des Nationalsozialismus