Die Berliner Republik. Beiträge zur deutschen Zeitgeschichte seit 1990
Prof. Dr. Stefan Creuzberger
Mit der Friedlichen Revolution in der DDR und der staatlichen Wiedervereinigung 1989/90 begann ein neues Kapitel in der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland. Sinnfälliger Ausdruck dessen war der Beschluss des Deutschen Bundestags 1991, den Großteil der Parlaments- und Regierungsfunktionen von Bonn nach Berlin zu verlagern. Im Zuge der sogenannten Hauptstadtdebatte gewann der Begriff der „Berliner Republik“ an Kontur. Anfangs noch Folie für Warnungen, die Tugenden der „alten“ Bundesrepublik nicht aus den Augen zu verlieren, ist er inzwischen von der zeithistorischen Forschung übernommen worden. Das Projekt, das auf einer Zusammenarbeit mit der Stiftung Ernst-Reuter-Archiv und dem Lehrstuhl Neuere Geschichte I der Universität Potsdam basiert, zieht eine vorläufige Bilanz über die Entwicklung der Berliner Republik. Namhafte Historiker und Politikwissenschaftler gehen darin den innen- und außenpolitischen Veränderungen für Deutschland seit 1990 nach. Auch werden die neuen sozialen, finanziellen und wirtschaftlichen Herausforderungen skizziert, mit denen sich die Bundesrepublik nach der Wiedervereinigung konfrontiert sieht. Darüber hinaus stellt sich die Frage nach den Kontinuitäten aus der „Bonner Republik“.
Michael Bienert/Stefan Creuzberger/Kristian Hübener/Matthias Oppermann (Hrsg.): Die Berliner Republik. Beiträge zur deutschen Zeitgeschichte seit 1990 (= Zeitgeschichte im Fokus, Bd. 2). Berlin 2013.